Plakat: Geldverschwender und Sparer 1959

erfolgreich und vermögend dank Sparkassenbuch


Plakat: Geldverschwender und einem Sparer 1950er Jahre.
Plakat: Geldverschwender und einem Sparer 1950er Jahre.

Sparkassen-Plakatserie 1959 (Humor in der Bankwerbung)

 

Für das Werbejahr 1959 gestaltete Traimer 12 Plakate (Abb. 231, 232) und dazu 4 Ergänzungs­plakate, die an Stelle von vier vorgeschlagenen Monatsmotiven verwendet werden konnten. Traimers Ziel war es eine Bildergeschichte zu erzählen, die wiederum ein einheitliches Design (unteres Textfeld) zur besseren Wiederkennung aufweist.

 

Reich koloriert und trotzdem einheitliches Erscheinungsbild

 

Mit einer reichen Farbpalette sorgte Traimer für die nötige Aufmerksamkeit. Die Plakate, die ausnahmslos ohne fotografische Mittel auskommen, weisen also bis auf Oktober und Dezember ein einheitliches Layout auf. Im oberen Teil steht jeweils die das Motiv erläuternde Botschaft, das untere Fünftel ist dem Schriftzug „Die heimische Sparkasse“ und dem „Sparkassenlogo“ gewidmet. Darunter befindet sich die Kernaussage der Werbebotschaft 1959: „Wer spart hat mehr vom Geld“.[1]

 

Einprägsame Werbetexte in Reomform ergänzen die Bildbotschaft 

 

Die Plakate wurden im hausinternen Magazin der Sparkasse kurz erörtert. Die Werbeleiter entschieden sich dafür eine:

 „leicht illustrative - literarische Form zu befürworten […] [da ja] die Plakate fast ausschließlich in Schaufenstern eingesetzt werden [und diese] eine größere Aufgabe zu erfüllen [haben] als ein Straßenplakat. Sie sollen nicht nur als Blickfang von den Passanten flüchtig bewusst oder unterbewusst wahrgenommen werden, sondern sie sollen darüber hinaus zum Verweilen verleiten, wofür sich unter anderem erwiesenermaßen kurze Verse sehr bewährt haben.“[2].

 

Zwei Männer - zwei verschiedene Lebensweisen 

 

Im Februar (Abb. 234) stehen sich zwei Männer auf dem Plakat gegenüber. Ein junger unrasierter Mann, mit Zigarette im Mund und Münzen um sich werfend, steht an einem Gewässer. Er ist leger gekleidet, während der Andere im Anzug und Krawatte auf ein Haus und Auto im Hintergrund deutet, über dem (im 1-Bogen-Plakat) auch noch sinnigerweise die Sonne scheint.

 

Mein Haus, mein Auto, mein Garten - Erfolg dank Sparkassenbuch

 

Der Weg zu seinem Erfolg ist angedeutet – es war das Sparkassenbuch - welches er in der hocherhobenen linken Hand hält. Über dem unrasierten Geldverschwender ist folgender Spruch angebracht:

„Dieser träumt sein ganzes Leben nur von Reichtum, Glück und Macht“, beim Hausbesitzer: „Jener spart und hat deswegen es zu Wohlstand schon gebracht“.

 

Farbkontraste verstärken zusätzlich die ohnehin kontrastreichen "Typen"

 

Um den nicht nachstrebenswerten „Chaoten“ zu charakterisieren, nutzt Traimer zusätzlich komplementäre Farben (blauer Hintergrund, orangene Haut). Der vorbildhafte Mann hingegen bekam eine harmonische Farbzusammenstellung, da grün und gelb im Farbenkreis aufeinanderfolgen. Ihm ist ein „freundliches“ warmes und glückverheißendes sonnengelb beigestellt. Subtil unterstreicht der grüne Anzug des Erfolgreichen zusätzlich die Richtigkeit (positiv besetzte Farbe) seines Handelns. 

 

Text: Matthias Bechtle, Wien 02.10.2012.

Zitierweise: Bechtle, Matthias, Heinz Traimer, Diplomarbeit m.s., Universität Wien 2012, S. 125-126.


[1] Alle Beispiele Sammlung Traimer.

[2]Sparkassenverlag Ges.m.b.H. (Hg.), Heft 6, November/Dezember 1958, S. 114.

 


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