Aus dem oftmals strengen grafischen Stil Traimers heraus fällt die Novemberausgabe eines weiteren humoristischen Plakats der Sparkasse (1959).
Ein Wohnungsinneres (Abb. 238) offenbart so manches Sparpotential.
Trotz Regen und pfeifendem Wind ist eine zerbrochene Fensterscheibe noch nicht abgedichtet. Der Ofen läuft derweil auf Hochtouren und der Teekessel darauf, läuft schon über. Gefährlich ist ebenfalls das tropfende Waschbecken an der linken Wand, da sich eine desolate Stromsteckdose nahe daran befindet. In einem kleinen Regal, in dem Käse liegt, bedient sich derweil eine Maus.
Der Text zum Plakat lautet daher „Hast du zum Sparen auch kein Geld es kommt darauf an: Wer seine Augen offen hält, sieht wo er sparen kann.“ .
Die Grafik mutet geradezu expressionistisch an. Harte Kanten, wild drapierte Gegenstände, stark vereinfachte Darstellung der Gegenstände und Farbkontraste. Unweigerlich entsteht der Eindruck eines ungemütlichen nicht nachahmenswerten Lebensstils. Traimer verdichtet hier bildlich und abstoßend das Thema der Verschwendung.
Ziel der Sparkasse ist auch hier die Sparerziehung der Bevölkerung schmackhaft zu vermitteln.
Text: Matthias Bechtle, Wien 2012.